Elektrisch rund um den Ammersee ging es am vergangenen Wochenende. Etwa 160 Elektrofahrzeuge nahmen an der Rundfahrt teil. Das Goingelectric Team ZOE war mit 37 Fahrzeugen das mit Abstand größte Team. Die Teammitglieder kamen aus ganz Deutschland und Österreich angereist. Auch Renault Deutschland fuhr mit einer eigenen ZOE im Team mit.
Die Planungen begannen bereits im November vergangen Jahres. Die Mitglieder des Goingelectric-Forums wollten mit einem ZOE-Team bei der eRuda mitmachen. Vergangenes Wochenende war es dann endlich soweit. 37 Renault ZOE aus ganz Deutschland und Österreich fielen am Ammersee ein. Selbst der weitgereiste Teilnehmer aus der Nähe von Bremen kam auf eigener Achse angereist. Nicht ohne vorher noch einen Abstecher nach Österreich zu machen. Für Renault Deutschland fuhren der Z.E.-Brandmanager Reginar von Schönau und der Renault Social-Media-Redakteur mit. Auch sie haben die weite Reise mit ihrer Zoe von Brühl an den Ammersee selbst gemeistert.
Kein anderes Fahrzeug war so stark vertreten wie die Renault ZOE. Nur gut eine Handvoll BMW i3 haben es an den Ammersee geschafft. Die wenigen angereisten VW e-up und eGolf waren entweder Händler- oder Flottenfahrzeuge. Anders bei den ZOE-Fahrern. Bis auf wenige Ausnahmen, sind alle ZOE aus dem Goingelectric-Team in Privatbesitz. Da die ZOE schon heute an den meisten Ladesäulen in etwa einer Stunde auflädt und bis zu 170 Kilometer mit einer Ladung schafft, ist auch eine weitere Anreise mit der kleinen Französin kein Problem. Herr von Schönau bekam feuchte Augen beim Anblick von über 40 ZOE in einer Reihe. Denn auch in anderen Teams war die ZOE vertreten.
Vom E-Bike bis zum Tesla Model S
Besondere Hingucker bei der eRuda waren aber die Klassiker. Von Kewet über CityEL und Twike bis Peugeot 106 electrique waren viele Veteranen und wahre Pioniere aus den elektromobilen Anfängen verteten. Etwas besonders waren die Umbauten. Etwa eine quietschgelbe Ente mit Pritsche, ein Trabbi oder Käfer. Auf zwei Rädern sorgte die Johammer J1, ein futuristisches Elektromotorad aus Österreich, für die meiste Aufmerksamkeit. Aber auch e-Bikes und Elektroroller waren dabei. Und natürlich durften auch einige Tesla Model S und Roadster nicht fehlen.
Auch ich habe meine ZOE am Freitag gepackt und bin zum Ammersee aufgebrochen. Gespannt darauf, die Menschen hinter den Nicknamen bei Goingelectric kennenzulernen. Einige habe ich zwar schon getroffen, doch von den meisten kannte ich nur ihre virtuelle Seite. Für ein so großes Team braucht es natürlich auch ein eigenes Fahrerlager. Also haben wir in der Bayerischen Verwaltungsschule in Utting am Ammersee Quartier bezogen. Auf dem ganzen Gelände verteilt standen die ZOE und luden an diversen Drehstromsteckdosen. War jemand fertig, wurde gewechselt. Mobile Ladeboxen geliehen und Kabel überlassen, so dass jeder problemlos den Akku seiner ZOE laden konnte. Bis auf eine einmal geflogene Sicherung, ging alles reibungslos. Und hier war der hilfsbereite Hausmeister direkt zu Stelle.
Renault stellt sich seinen Kunden
Am Freitagabend gab es dann ein Highlight für alle Renault Z.E. Fahrerinnen und Fahrer. Renault Z.E. Brandmanager von Schönau stand Rede und Antwort zum Thema Elektromobilität und Renault. Er nahm interessiert die Rückmeldungen der Kundinnen und Kunden auf und wagte einen kleinen Blick in die Zukunft.
- Wenn es eine ZOE mit größerem Akku gibt, so soll er auch, wenn technisch machbar für bereits verkaufte ZOE zur Verfügung stehen. Wann es soweit sei, konnte Herr von Schönau leider nicht sagen.
- Für das reflektierende Armaturenbrett soll es auch in Deutschland in den nächsten Wochen eine vernünftige After-Sales-Lösung geben.
- Batteriemiete oder Batteriekauf. Das Thema steht bei Renault auf der Tagesordnung und bald soll es zunächst für den Twizy eine Lösung geben.
- Beim Chamäleon-Lader für den Kangoo Z.E. steht Frankreich auf der Bremse. Renault Deutschland kann als Importeur nur immer wieder den Bedarf nach Frankreich melden − und macht das auch.
- Seit August bekommen die Händler bessere Konditionen für den Z.E.-Verkauf und können leichter Vorführwagen halten. So müssen sie etwa keine Batteriemiete mehr für Vorführer, Leasing- und Finanzierungsrückläufer zahlen.
- Renault Deutschland plant daneben noch andere Marketing-Maßnahmen, um bei den Elektro-Verkaufszahlen noch eine Schippe draufzulegen.
- Der Renault Fluence Z.E. in Europa ist tot. Im asiatischen Raum wird er aber weiter zusammen mit Samsung produziert und verkauft.
- Für ein deutschlandweites 43 Kilowatt Ladenetzwerk für ZOE-Kunden, fehlt es Renault Deutschland an Kapazitäten.
Neben der großen Runde hatte Herr von Schönau auch so immer wieder für uns ZOEaner ein offenes Ohr. Er hat jedenfalls sehr viele Anregungen, Kritik aber natürlich auch Lob mit zurück nach Brühl genommen, um die ZOE noch ein bisschen besser zu machen.
Am nächsten Morgen startete dann nach einem kurzen Briefing die eigentliche Rundfahrt. Im Minutentakt fuhren die Fahrzeuge in Inning los und machten sich auf den Weg nach Dießen am Ammersee und anschließend nach Landsberg am Lech. Abends ging es dann zurück nach Inning. Dabei ging es über landschaftlich sehr schöne Routen. Vorbei am Kloster Andechs und immer wieder mit Blicken auf den Ammersee oder Richtung Alpen. Die Sonne schien das ganze Wochenende und ließ die herausgeputzten Fahrzeuge glänzen.
Invasion der Elektroautos
Auf den Etappenpausen präsentierten sich die Fahrzeuge dann den neugierigen Besuchern. So gab es nicht nur Fachgesimpel zwischen den Elektromobilisten, sondern auch viel Informationen für die Bürgerinnen und Bürger. An allen Etappenzielen hat das eRuda Team ein kleines Rahmenprogramm organisiert. Die Fahrerinnen und Fahrer beantworteten zahlreiche Fragen von interessierten Passanten. Gut möglich, dass es rund um den Ammersee bald noch mehr begeisterte Elektromobilisten gibt.
Ein dickes Lob an die Organisatoren der eRuda. Auf allen Stopps gab es ausreichend und vor allem starke Steckdosen zum Nachladen. Natürlich galt die Regel, dass alle die unbedingt nachladen müssen Vorrang haben. Aber immer waren noch genug Starkstromsteckdosen übrig, dass auch andere noch schnell einen Schluck Strom nachfüllen konnten. Da es bei der ZOE mit 22 Kilowatt besonders schnell geht, konnten an einer 32 Ampere Drehstromsteckdose während der Zwischenstopps mehrere ZOE wieder vollladen. So konnten die Besucher auch live erleben, wie schnell ein Elektroauto wieder aufgeladen sein kann, zumindest wenn es wie die ZOE ein Drehstromladegerät besitzt. Auch am Ladepark in Inning standen ausreichend Schuko, CEE und Typ2 Steckdosen zur Verfügung.
So konnten wir uns Samstagabend aufteilen, dass die Schlangen an den Steckdosen in unserem Fahrerlager in Utting nicht ganz so lang waren.
Am Sonntag ging es dann nach einem Zwischenstopp in Weilheim in Oberbayern nach Starnberg. Auch hier hat das eRuda-Team wieder landschaftlich schöne Strecken ausgewählt. Wie schon am Samstag kam es unterwegs immer wieder zur ZOE-Rudelbildung und sehr leisen Kolonnenfahrten. Die Anwohner einer Dörfer dürften nicht schlecht gestaunt haben, als für einige Minuten der Verkehrslärm vor ihrem Fenster nahezu verstummte.
Die ganze Fahrt herrschte unter den Teilnehmern eine gute Stimmung. Es boten sich zahlreiche Möglichkeiten, mal mit anderen Elektrofahrzeugen eine Runde zu drehen.
Mit 37 ZOE hat Goingelectric Team ZOE hat dann auch den ersten Preis in der Gesamtwertung gewonnen und die Vorjahressieger auf die Plätze verwiesen.
Ohne Cheforganisatoren geht es nicht
Mein Dank gilt den Organisatoren des Goingelectric Team ZOE Arthur.S und Sten. Die in monatelanger Vorbereitung sich um eine Unterkunft mit Lademöglichkeit, Essen, Sponsoren und und und gekümmert haben und nicht zuletzt alle ZOEaner unter einen Hut bekommen haben. Ohne ihren Einsatz und ihr Engagement wäre diese Wochenende für unser Team wohl nicht zu Stande gekommen. Neben der Rundfahrt war es ein besonderes Erlebnis die ganz verschiedenen Menschen aus dem Forum einmal persönlich kennenzulernen. Wir haben gemeinsam mit der eRuda ein deutliches Zeichen für die Elektromobilität gesetzt.
Noch mehr ZOE sollen nächstes Jahr beim 2. österreichichen ZOE-Treffen in Linz zusammenkommen. Hier sind natürlich auch alle ZOE aus ganz Europa eingeladen. Für die eRuda 2015 gilt es natürlich den Sieg in der Gesamtwertung zu verteidigen. Die Planungen dafür dürften schon bald losgehen.
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Der Beitrag Renault ZOE rockt die eRuda erschien zuerst auf ZoePionierin.