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Die Ladesäule für den Kofferraum

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Was machen, wenn der Akku leer ist, es unterwegs oder am Ziel aber keine Ladesäule gibt. Vor allem wenn es schnell gehen muss ist das Ladekabel für die Haushaltssteckdose keine ideale Lösung und direkt an einer Starkstromsteckdose können moderne Elektroautos nicht laden. Für diesen Fall hat die schweizerische Firma crOhm eine mobile Wallbox entwickelt.

Es ist ja bekannt, dass die Zoe sich mit der Haushaltssteckdose nicht so gut versteht. Das auf hohe Ladeströme ausgerichtete Ladegerät der Zoe ist bei niedrigen Leistungen, wie sie an einer Haushaltssteckdose zur Verfügung stehen, sehr ineffizient. Zwar gibt es inzwischen das Notladekabel für die Zoe, doch dauert damit eine komplette Ladung über 17 Stunden.

Wer zu Hause sinnvoll laden möchte, braucht also eine Wallbox. Diese hat einen Typ2-Anschluss und stellt je nach Ausführung Ladeleistungen zwischen 3,7 und 43 Kilowatt zur Verfügung. Diese sind in der Regel fest installiert. Wäre nicht praktischer, wenn ich sie für eine längere Reise auch mitnehmen könnte. Denn nicht überall wo man hinfahren möchte, gibt es eine Ladesäule. Etwa beim Ferienhaus, am Hotel oder in weiten Teilen der neuen Bundesländer und von Rheinland-Pfalz.

Dann stehen oft nur Haushaltssteckdosen, Camping- oder Industriesteckdosen zur Verfügung. So eine mobile Wallbox hat die schweizerische Firma crOhm entwickelt. Sie hat einen 32 Ampere Industriestecker (CEE). Je nachdem welche Leistung die benutzte Steckdose bringt, lässt sich die crOhm-Box von 1,8 bis 22 Kilowatt einstellen. Über Adapter funktioniert die crOhm-Box also auch an einer Haushalts-, Camping- oder 16 Ampere CEE-Steckdose.

Mit einer crOhm im Kofferraum ist es also nahezu unmöglich mit einem Elektroauto liegen zu bleiben. Auch wenn es weit und breit keine Ladesäule gibt. Von crOhm habe ich eine Box, samt Adaptern für einen Test zur Verfügung gestellt bekommen. Auf meiner Sommerrundreise habe ich die Box aber nur einmal gebraucht. Zum Großeinsatz kam sie dann bei der eRuda. Dort hat sie eine Zoe nach der anderen geladen. Bei einem Team von 35 Fahrzeugen war sie quasi im Dauereinsatz. Kein Problem, die Box hat jederzeit zuverlässig funktioniert.

Zuverlässig und robust

Die crOhm-Box ist nicht größer als ein Schuhkarton und wiegt etwa fünf Kilogramm. Ihr puristisches Design wirkt edel und robust zugleich und passt genau unter den doppelten Kofferraumboden der ZOE. Sie ist Sprühwassergeschützt (IP 54).

Bei allem Lob, hat die crOhm ein Manko. Die Bedienung erfolgt über nur einen Knopf, das Userinterface besteht lediglich aus drei verschiedenfarbigen Leuchtdioden. Diese zeigen dann über einen Farbcode die eingestellte Ladeleistung oder den Betriebsmodus an. Das ist nicht wirklich Oma-Kompatibel, da man entweder die Farbcodes auswendig lernen oder immer wieder in der Tabelle spicken muss. Inzwischen gibt es zumindest einen Aufkleber auf der Box, an dem man schnell die Farbcodes ablesen kann.

Spickzettel für die Einstellungen auf die Rückseite der Box gekelbt.

Spickzettel für die Einstellungen auf die Rückseite der Box gekelbt.

 

Inszwischen ist der „Spickzettel“ serienmäßig.

Inszwischen ist der „Spickzettel“ serienmäßig.

 

Optional gibt es für die Box eine Bluetooth-Schnittstelle. Über eine Android-App lässt sich die Box einstellen und verrät die Box einiges über Ihren aktuellen Zustand, wie Spannung, Ströme und vieles mehr. Für Geeks und Nerds ein unverzichtbares Feature.

Mit gut 1.800 Euro ist die crOhm EVSE1M40 kein Schnäppchen. Daher stellt sich die Frage ob sich das überhaupt lohnt? Oft werde ich gefragt, was man sich für eine Wallbox kaufen soll. Trotz des Preises empfehle ich aber den meisten die crOhm EVSE1M40. Vor allem, wenn man auch oft mit dem Auto auf Reisen geht und keine Angst vor neuen Zielen hat.

Wallbox to go, mit alles

Die Box hat einen eingebauten Fehlerstromschutzschalter Typ B (FI Typ B). Dieser müsste ansonsten bei einer dreiphasigen Wallbox zusätlich im Stromverteilungskasten installiert werden. Diese Schalter kosten an die 500 Euro. Eine stationäre Wallbox mit 22 Kilowatt Leistung kostet dann nochmal mindestens 800 Euro. Hinzukommen dann noch die Installationskosten. Und dann ist alles fest montiert. Mit einer crOhm reicht eine CEE-Steckdose mit 3,7, 16 oder 32 Ampere die mit entsprechenden Sicherungen an einem eigenen Strang an der Hausverteilung hängt. Wenn es dann auf Reisen geht, kann man die crOhm einfach in den Kofferraum legen und fährt mit deutlich mehr Ladesicherheit durch die Gegend.

Vor diesem Hintergrund wirkt der Preis dann nicht mehr so üppig. Die Box lohnt sich aber natürlich nur für Fahrzeuge die auch die entsprechenden Ladeleistungen haben. Also vornweg die Renault ZOE, der Smart ED mit optionalem Schnelllader oder das Tesla Model S mit 22 Kilowatt Ladegerät.

Unter Umständen aber auch für den BMW i3, den neuen Nissan Leaf oder Nissan e-NV200, die optional auf einer Phase mit 32 Ampere laden können. Klären Sie hier bitte mit Ihrem Stromanbieter vorher ab, inwiefern solche sogenannten Schieflasten zulässig sind.

Für Fahrzeuge die lediglich mit maximal 3,7 Kilowatt Wechselstrom laden können, wie eGolf, e-Up, Mitsubishi iMiEV etc. dürfte sich eine solche Box nicht lohnen.

Neben crOhm gibt es auch von anderen Anbietern mobile Wallboxen oder In-Kabel-Lösungen mit höheren Leistungen. Für die ZOE ist aber zwingend ein FI-Schutzschalter Typ B vorgeschrieben. Dieser fehlt etwa beim JuiceBooster.

Für ganz eilige gibt es auch die crOhm EVSE1M63-M1T2. Diese verfügt über einen CEE 63 Anschluss und ermöglicht Ladeleistungen bis 43 Kilowatt. Damit ist die ZOE in nur 30 Minuten von null auf 80 Prozent geladen nach weiteren 15 Minuten ganz voll.

Leider hat crOhm keinen Online-Shop, die Webseite ist gelinde gesagt eine Katastrophe. Auch sonst finden sich die Produkte von crOhm in keinem Online-Shop. Wer trotzdem Interesse hat, muss ganz klassisch eine E-Mail schreiben.

Weiterführende Informationen

Der Beitrag Die Ladesäule für den Kofferraum erschien zuerst auf ZoePionierin.


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